Literatur
Romanprojekt "Bakunins Töchter"
Elisabeth Lexer, geboren 1965 in Wolfsberg / Kärnten, hat Germanistik studiert und lebt mit ihrem Mann und allerlei tierischen Mitbewohner:innen mitten im Wald im Südburgenland. Seit 2006 arbeitet Elisabeth Lexer als freie Lektorin, seit 2015 ist sie als Autorin tätig. Sie ist bekannt für ihren scharfen Blick und ihre spitze Feder, sodass sie den Leser:innen nicht nur erhellende Einsichten, sondern auch satirisch-vergnügliche Leserlebnisse beschert. Ihre bitterböse Ader hat sie in der Vergangenheit als Ko-Autorin von drei literarischen Krimisatiren ausgelebt, 2022 ist ihre Novelle „Fluchttiere“ in der edition lex liszt 12 erschienen. Das Romanprojekt „Bakunins Töchter“ ist ein spannendes literarisches Vorhaben, wie aus der eingereichten Textprobe herauszulesen ist. Sie macht inhaltlich neugierig und Lust auf mehr, interessant sind der feministische Bezug sowie der Schauplatz der Handlung: ein Dorf an der Grenze.
Lexer zieht mit erzählerischem Geschick die Leserin und den Leser in die Geschichte hinein: Die betagte Erzählerin Dora blickt auf die Anfänge des „Dorfes“, einer Frauenkommune im Grenzland, in der sie lebt, zurück. Sie entspinnt eine Geschichte von jugendlichem Enthusiasmus, subtiler und offener Frauenfeindlichkeit, von Widerstand, aufkeimender Anarchie und dem Zerbrechen von Träumen. Ironisch und selbstkritisch beschreibt Dora die zusammengewürfelte Gruppe aus radikalen Linken, Feministinnen, Hippies und Aussteiger:innen, die angetreten war, um in den Arbeiterhäusern eines Gutshofs an der Grenze eine ideale Gesellschaftsform vorzuleben.
Die Burgenland-Stiftung Theodor Kery fördert dieses interessante Romanprojekt.