Bildende Kunst
Grenzgänge
Das künstlerische Projekt von Brigitte Kovacs hat durch die Auseinandersetzung mit Grenze beziehungsweise Grenzgängen einst und jetzt einen sehr starken Burgenlandbezug. Die Dokumentation soll nicht nur photographisch, sondern auch literarisch Grenzsituationen aufzeigen. Denn das Schicksal Unzähliger wird seit Jahrzehnten an den Außengrenzen der westlichen Welt verhandelt.
Als Kovacs in den 1980er Jahren in Eisenstadt unweit der burgenländisch-ungarischen Grenze und damit an der Schwelle von West zu Ost aufwuchs, erschien ihr diese wie eine Festungsmauer. 1989 – sie war gerade einmal acht Jahre alt – kam die Wende und das Burgenland rückte vom Rand ins Zentrum des neuen Europas. Seitdem ist die Grenzlinie wieder durchlässiger geworden. Und doch haben sich die Spuren der Vergangenheit tief in die Landschaft wie auch in die Menschen der Region gegraben. Um physisch nachzuvollziehen, was die Grenzziehung durch einen über Jahrhunderte zusammengewachsenen Landstrich verursacht hat, unternimmt die Künstlerin seit mehreren Jahren Grenzgänge, die in der Landschaft wie auch in der Erinnerung stattfinden.
Photographien, Frottagen, Zeichnungen etc. in Kombination mit assoziativen Texten dokumentieren diese Wege. Ziel des Projekts ist es dabei, Vergangenes zu bearbeiten, Zwischenräume und Niemandsland physisch auszuloten und mehr Achtsamkeit für Zukünftiges zu fordern.
Die Burgenland-Stiftung Theodor Kery unterstützt dieses interessante Projekt.