Naturwissenschaft
Kostbare Salzpfannen des Burgenlandes - Saliera
Die Salzlacken des Seewinkels sind Teil des europaweit größten zusammenhängenden Binnenland-Salzgebietes und stellen sowohl österreich- als auch weltweit seltene und einzigartige Ökosysteme dar. Daher kommt dem Burgenland mit der Erhaltung sowie der Renaturierung dieser extremen Salzlebensräume eine Aufgabe internationaler Bedeutung zu. Dementsprechend wurden die Salzlacken unter Schutz gestellt. Eingriffe in den Wasserhaushalt des Seewinkels zur Erschließung von Acker- und Bauland sowie der Beginn der wasserintensiven Landwirtschaft ab der Mitte des 20. Jahrhunderts haben jedoch zu einer dramatischen Absenkung des Grundwasserspiegels in der Region geführt. Die Auswirkungen auf das sensible Ökosystem bedingten in den vergangenen 150 Jahren das sogenannte „Lackensterben“. Von 139 kartierten Salzlacken im Jahr 1855 existieren heute nur noch rund 45. Das Lackensterben hat nicht nur dramatische ökologische, sondern auch touristische Folgen.
Als Burgenländer und Umweltgeophysiker mit starker familiärer Verwurzelung im Seewinkel möchte Matthias Steiner mit dem Projekt „Saliera“ seinen Teil zum Schutz, Erhalt und der Renaturierung dieser einzigartigen Feuchtgebiete beitragen. Seine, in internationalen Fachzeitschriften publizierten, Methoden erlauben eine quantitative Visualisierung der hydrogeologischen Eigenschaften des Untergrundes und ermöglichen daher, unser Verständnis der Grundwasserdynamik im Bereich der Salzlacken zu vertiefen. Aufgrund ihres zerstörungsfreien Charakters sind diese Methoden insbesondere geeignet, ohne Eingriffe in das sensible Ökosystem der Salzlacken die für das Salzlacken-Management relevanten hydrogeologischen Untergrundmodelle zu erstellen.
Angesichts der internationalen Bedeutung der Salzlacken des Seewinkels sowie der Anwendung innovativer geophysikalischer Methoden ist wissenschaftliches Interesse weit über die Landesgrenzen hinaus zu erwarten, so dass dadurch die Position des Burgenlandes als innovative Region in der naturwissenschaftlichen Forschung weiter gestärkt wird.
Die Burgenland-Stiftung Theodor Kery fördert dieses bedeutende Vorhaben.