Geisteswissenschaft
Jüdische Wurzeln und pädagogischer Auftrag – Der sogenannte Wolfgarten
Sándor Wolf (1871–1946), die wohl bekannteste Persönlichkeit der prominenten jüdischen Familie Wolf, war als Sammler und Kunstmäzen für die Gründung und Entwicklung des Burgenländischen Landesmuseums maßgeblich verantwortlich. Sein Name wurde aber auch Bestandteil eines kulturellen Erbes, dessen Gedächtnis heute von der Schulgemeinschaft des Gymnasiums der Diözese Eisenstadt als der sogenannte Wolfgarten lebendig gehalten wird. Dieses Projekt skizziert das jüdische Erbe und die Geschichte der Bildungsstätte und verdeutlicht, wie sehr eine christliche Schule in ihrer Mitte auf das Judentum verwiesen bleibt und wie sehr es dieser Wurzel geradezu bedarf, um sich selbst zu finden.
Lukas Pallitsch, 1985 in Eisenstadt geboren, studierte Theologie, Philosophie und Literaturwissenschaften in Wien, Jerusalem und Berlin. Er promovierte an den Universitäten Wien und Berlin mit einer Arbeit über das Nachleben des Propheten Jeremia bei Stefan Zweig und Franz Werfel.
Bei diesem Projekt handelt es sich um die Publikation der Ergebnisse und Weiterführung der Veranstaltung „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. Der sogenannte Wolfgarten“ anlässlich des Tages des Judentums im Jänner 2021. Nicht nur den religiösen Gemeinschaften, sondern der Gesellschaft steht es an, das Judentum im kulturellen Gedächtnis präsent zu halten. Denn ohne seine jüdischen Wurzeln ist das Christentum nicht lebensfähig. Mit diesem Projekt soll die (junge) burgenländische Gesellschaft für ihr jüdisches Erbe sensibilisiert werden, um die Erinnerung wachzuhalten.
Die Burgenland-Stiftung Theodor Kery fördert dieses wichtige Projekt, das eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft schlägt und Herkunft mit Zukunft verbindet.