Geisteswissenschaften
Die langen Schatten der Vergangenheit
Walter Feymann wurde 1947 in Lindgraben, Burgenland, geboren und studierte Geschichte und Sozialkunde, Deutsche Philologie, Psychologie, Philosophie und Pädagogik an der Universität Wien. Er war von 1971 bis 2010 AHS-Lehrer und Landesschulinspektor, von 1984 bis 2000 Vorsitzender der Eisenstädter Volkshochschule und über viele Jahre als Referent in der Erwachsenenbildung für Zeitgeschichte, Psychologie, Politische Bildung und Rhetorik tätig.
Die notwendige Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit glückte auch im Burgenland nur teilweise und wurde als Nebenerscheinung des Kalten Krieges schließlich ziemlich schnell beendet und weitgehend tabuisiert. In seiner profunden wissenschaftlichen Abhandlung „Die langen Schatten der Vergangenheit“ geht es dem burgenländischen Historiker und Philologen Walter Feymann nicht um Abrechnung oder Schuldzuweisungen, sondern um mehr Verständnis für das Fühlen und Handeln der Kriegsgeneration. Ausführlich dargestellt werden die Ideologie des Nationalsozialismus sowie die sozioökonomischen Faktoren und die persönlichen Entscheidungskriterien.
Hingewiesen wird auch auf die Schwierigkeit und Notwendigkeit eines differenzierten und verantwortungsbewussten Umgangs mit der Vergangenheit. Ein Teil des Buches beschreibt exemplarisch das Schicksal verschiedener Personen, als Handelnde und als Opfer. Das Buch behandelt erstmals Nazifizierung und Entnazifizierung des Burgenlandes.
Die Burgenlandstiftung – Theodor Kery verleiht für diese Leistungen einen Förderungspreis.