Literatur/Publizistik

Das südliche Burgenland im Spannungsfeld der Diktaturen

Die ursprüngliche Idee hinter dem Projekt war die Gestaltung einer Ausstellung, die 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Zeit des Austrofaschismus, Nationalsozialismus sowie Krieg und Besatzungszeit vermittelt. Geografischer Fokus: Rudersdorf und die direkt angrenzenden Gemeinden. Nach mehrmaligen Verschiebungen aufgrund der COVID-Pandemie konnte die Eröffnung der Ausstellung schließlich am 25. August 2021 stattfinden.

Das große Interesse in der Region war es, das zum Entschluss führte, die Ausstellung in Buchform zugänglich zu machen. Inhaltlich wird dabei der Bogen über die Zeit des Austrofaschismus und seiner Auseinandersetzung mit den illegalen Nazis, den Anschluss, Krieg und Terrorapparat des Dritten Reiches bis hin zur Besatzungszeit und der heutigen Erinnerungskultur gespannt. Einige Dokumente, wie beispielsweise die alliierten Luftbilder vom Beginn des Jahres 1945, die den Bau des Südostwalles zeigen, werden hier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bereits bei der Erarbeitung der Ausstellung wurde ein Schwerpunkt auf die pädagogische Nutzung an Schulen gelegt (derzeit Wanderausstellung an diversen Schulen des Südburgenlandes). Lehrpläne für den Geschichtsunterricht wurden herangezogen, um eine wertvolle Ergänzung mit regionalem Bezug zu schaffen. Auch bei der Gestaltung des Buches steht dies im Fokus und wird übernommen. Aber auch eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit etc. in der Gegenwart (Hass im Internet) soll hier Platz finden. Thematische Auseinandersetzung und Aufklärung stehen hier im breiten Fokus.

Die Burgenland-Stiftung Theodor Kery fördert dieses pädagogisch wertvolle Unterfangen.