Geisteswissenschaft

Bauen im Geist der Spätmoderne

Matthias Szauers Oeuvre, das im Jahr 2005 über 450 realisierte Projekte aufwies, umfasst nahezu alle Typologien des Bauens – von Interieurs bis zum Krankenhaus, vom Gemeindeamt bis zum Einfamilienhaus. Einen Schwerpunkt bildet das öffentliche Bauen. Stilistisch gilt Matthias Szauer heute in der Forschung als einer der wichtigsten Vertreter des Brutalismus in Österreich.

Wie bei vielen Architekten der Nachkriegszeit wurde auch dem Werk von Matthias Szauer nach dem Einsetzen der Postmoderne zu Beginn der 1980er Jahre lange Zeit wenig Beachtung geschenkt. Deshalb liegt die Notwendigkeit einer Aufarbeitung dieses Kapitels der heimischen Architekturgeschichte auf der Hand. Der Vorlass von Matthias Szauer ist in diesem Forschungsfeld zentral und bildet damit einen wesentlichen Quellenbestand zur derzeit international stattfindenden Aufarbeitung und Forschung über die Architektur der Spätmoderne.

Auch die von Johann Gallis 2020 vorgelegte Arbeit, „Bauen für das moderne Burgenland, das Frühwerk der Architekten Matthias Szauer und Herwig Udo Graf“, bekräftigt die Notwendigkeit einer Aufarbeitung des gesamten Vorlasses, da die Arbeit aufgrund ihrer Themenstellung den Schwerpunkt auf Erforschung einzelner Typologien sowie des gesellschaftlichen und politischen Umfeldes legt.

Die Burgenland-Stiftung Theodor Kery fördert dieses verdienstvolle und bedeutende Unterfangen.