Literatur/Publizistik

Mein Kampf mit Hitler

Felix Wachter aus Deutsch Schützen, 1923 bis 2004, hat seine Erinnerungen in den 1960er Jahren niedergeschrieben. Sein Neffe Michael Wachter hat den Wert dieser Notizen erkannt und fungiert nun als Herausgeber der Memoiren. Das Buch soll nicht nur die Lebensgeschichte von Felix Wachter erzählen, sondern auch ein Zeichen gegen Rassismus und Faschismus sein und aufzeigen, dass man dagegen auftreten kann. In seinen Erinnerungen nimmt Wachter immer wieder Bezug auf die politischen Umstände und auf den Einfluss des Hitler-Regimes auf das Geschehen in seiner Umgebung. Wachter erweist sich als begnadeter Erzähler, der Geschichte anschaulich schildern kann und die Vergangenheit lebendig werden lässt.

Der Herausgeber im Vorwort: „In diesem Zusammenhang möchte ich jedoch nicht unerwähnt lassen, dass die von Felix Wachter in den Anfangskapiteln geschilderte Sichtweise auf seine Kindheit im austrofaschistischen Ständestaat der 1930er Jahre mit der übermäßigen Verherrlichung „seines Heldenkanzlers Dollfuß“ weder seiner späteren Einstellung noch dem heutigen Geschichtsbild entspricht, vielmehr ist sie als eine von zahlreichen Entwicklungsschritten zu werten, die er durchlebt hat. Gerade Felix Wachter spricht sich aufgrund seiner in diesem Buch detailreich beschriebenen Erfahrungen im Schlusskapitel für die parlamentarische Demokratie und gegen jede Art von Waffengewalt aus und er hat seine demokratisch-pazifistische Einstellung auch – nicht zuletzt im Antifaschistischen Personenkomitee Burgenland – zeitlebens vehement vertreten.“

Die Burgenland-Stiftung Theodor Kery unterstützt dies interessante und lehrreiche Publikation.